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"Mobile Partners": Schaumburger Standorte gerettet

"Mobile Partners": Schaumburger Standorte gerettet...

Nach wochenlangen zähen Verhandlungen steht seit gestern fest: Auch weiterhin wird es im Schaumburger Land das Autohaus "Mobile Partners" für die Marken VW, Audi und Skoda mit vier verschiedenen Standorten geben. Die Übernahme durch einen Investor aus Westfalen hat das ermöglicht. Die Überführung der bisherigen, in die Insolvenz geratenen Unternehmensgruppe in die neue Firma "Mobile Partners GmbH" (MP) beinhaltet allerdings auch eine Stellenreduzierung um 37 auf 86. Die 25 Azubi-Plätze bleiben komplett erhalten. Geschäftsführer der neuen Gesellschaft sind Thomas Krömer (Stadthagen) und Reiner Hase (Wennigsen).

In den von den vier Insolvenzverwaltern Olaf Handschuh (Bückeburg), Manuel Sack (Hannover), Robert Pinter (Bad Münder) und Marianne Poeppel (Minden) geführten Verhandlungen habe es mehrere Kaufinteressenten gegeben, berichteten die Geschäftsführer. Der "von Anfang an sehr konstruktive" Verhandlungsstrang mit der "MAG Autowelt" (Herford) sei letztlich zielführend gewesen, sagte Krömer. Beim Investor MAG handele es sich um eine der großen deutschen Automobil-Handelsketten, zu der nun auch MP gehört. Die Gruppe betreibt knapp 50 Autohäuser mit Handels- und Serviceverträgen über elf verschiedene Marken. Für den Investor führten die Inhaber und Geschäftsführer Rainer Metz und Frank Terbeck die Verhandlungen und kündigten für MP "einen blitzschnellen und eindrucksvollen Wiedereintritt in den Schaumburger Markt" an. Die VW-Bank als Hauptgläubiger habe der Übernahmelösung einschränkungslos zugestimmt. Die überraschende Aufhebung einer Kreditlinie durch die VW Bank hatte zur vorsorglichen Beantragung des Insolvenzverfahrens geführt. Das positive Ergebnis ist laut Handschuh nun "dank des tatkräftigen Einsatzes der Mitarbeiter sowie der Unterstützung durch die VW Bank, die Sparkasse Schaumburg, die Hersteller und die Kunden ermöglicht worden". Allerdings werde die Neugründung vom Abbau von 37 Arbeitsplätzen begleitet, bestätigte Handschuh auf Anfrage. Mit dem Betriebsrat und der IG Metall sei ein Sozialplan vereinbart worden. Handschuh dazu: "Es konnte erreicht werden, dass ein maximaler Anteil der Arbeitsplätze dauerhaft erhalten bleibt". Die Reduzierung sei für die Neugründung unvermeidbar gewesen, fuhren Hase und Krömer fort. Die beiden bisherigen MP-Standorte außerhalb Schaumburgs - in Hessisch Oldendorf und Gehrden - müssten aufgegeben werden. Das habe Auswirkungen auch auf die Verwaltungsabteilungen der Schaumburger MP-Standorte. Zudem würden durch die Neugründung Synergien erzielt, war für die Übernahme zwingend gewesen sei. Der Stellenabbau betreffe die Produktivkräfte kaum. "Vertrieb und Service laufen völlig uneinschränkt weiter", präzisierte Krömer. Die Geschäftsführer bedauern den Stellenabbau sehr, bekunden aber über das Ende der seit Anfang Mai anhaltenden Insolvenzkrise insgesamt "große Erleichterung". Denn: "Es hätte alles viel schlimmer kommen können", verrät Hase. Für die MP-Kunden - immerhin ein Drittel aller Schaumburger Fahrzeughalter - werde es nunmehr "bei der bewährten professionellen" Angebotsstruktur der vier MP-Autohäuser  - zwei in Stadthagen sowie je eins in Bückeburg und Rinteln - bleiben. Gleichzeitig werde man "die enormen Ressourcen der MAG-Gruppe" für die Scahumburger Kunden nutzen. Auch Handschuh zeigt sich "zuversichtlich, dass durch das von "MAG" vorgelegte Konzept eine Verbesserung der bereits vorhandenen Qualität des Dienstleistungsangebotes erfolgen wird". "Die vier Standorte sind gerettet. Und die auf den regionalen Schaumburger Markt bezogene, spezifische Kompetenz der bei MP handelnden Personen bleibt voll erhalten", so Krömer und Hase. Besonders auf diesen letztgenannten Punkt habe die "MAG" als Investor außerordentlich großen Wert gelegt. Aber auch die Hersteller VW und Audi sowie die Insolvenzverwalter hätten das begrüßt. "Im operativen Geschäft werden wir also eine größtmögliche Eigenverantwortung ausüben", so übereinstimmend die beiden Geschäftsführer, die auch die alte MP-Unternehmensgruppe geführt hatten. Für die Kunden heiße das: "Sie treffen in den Autohäusern auf die seit jeher gewohnte Kompetenz. (Artikel der Schaumburger Zeitung vom 27.02.2009)

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